Book Review
-The Clockwork Scarab-
Colleen Gleason
2013, Chronicle Books
Reihe, Teil 1
Reihe, Teil 1
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Wir schreiben das Jahr 1889 im grauen, trüben London, in dem Elektrizität verboten und Dampfkraft der Gipfel der Technik ist. Hier leben die hochintelligente Mina, die Nichte von Sherlock Holmes, und die ausgebildete Vampirjägerin Evaline, die kleine Schwester von Bram Stoker, die befürchten, niemals aus dem Schatten ihrer großen Namen herauszutreten zu können.
Doch eines Nachts werden sie von keiner Geringeren als Irene Adler ins British Museum gerufen, wo diese ihnen von dem höchst mysteriösen Verschwinden und Tod zweier höherer Töchter berichtet und den beiden jungen Frauen aufträgt den Fall zu untersuchen.
Ohnehin eher Einzelgänger, fällt Mina und Evaline die Zusammenarbeit aufgrund ihrer sehr unterschiedlichen Charaktere außerordentlich schwer. Doch ihnen bleibt nicht viel Zeit, ihre Differenzen zu überwinden, wenn sie das Rätsel um die ägyptischen Skarabäen, die bei den unglücklichen Mädchen gefunden wurden und die der einzige Anhaltspunkt in der Affäre zu sein scheinen, lösen wollen, bevor es noch mehr Opfer gibt.
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Ich las die erste Seite und musste schon die Augen verdrehen- First Person Narrative… Das kann ja was geben, dachte ich mir. Als dann die ersten Sätze zu, bzw. von Mina Holmes folgten, war ich schon kurz davor, das Buch wieder wegzulegen. Man mache sich eine mentale Liste mit all den Sherlock Holmes- Klischees, die einem im Laufe der Jahre so begegnet sind und am Ende des Buches wird man alle abgehakt haben, versprochen. Die Figur der Mina ist nicht die Nichte von Sherlock, sie ist einfach eine weibliche Version von ihm- außer es geht um Begegnungen mit dem anderen Geschlecht, dann wird sie unkonzentriert und errötet. Ich könnte kotzen! Sie ist impulsiv und hält sich für intelligenter als alle anderen- ihre Handlungen allerdings sind oft wenig durchdacht.
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Evaline war da etwas angenehmer. Sie ist angelehnt an van Helsing, aber besonders viele Überschneidungen gab es abgesehen von der „Ich bin ein geborener Vampirjäger“-Geschichte eigentlich nicht. Ihre übernatürliche Stärke und Geschwindigkeit bildet einen Kontrast zu ihrem zarten, mädchenhaften Auftreten, was beides wiederum ein Kontrast zur unsportlichen, praktisch angelegten Mina ist. Doch die ganzen Gegensätze zwischen den beiden Protagonistinnen wirkten meines Erachtens nach sehr erzwungen und überzogen, so als sollte mit dem Holzhammer klar gemacht werden, wie verschieden die beiden doch sind. Dies hat sich durch die gesamte Storyline hindurch gezogen. Mit Charakterentwicklung war da nicht viel.
Evaline war da etwas angenehmer. Sie ist angelehnt an van Helsing, aber besonders viele Überschneidungen gab es abgesehen von der „Ich bin ein geborener Vampirjäger“-Geschichte eigentlich nicht. Ihre übernatürliche Stärke und Geschwindigkeit bildet einen Kontrast zu ihrem zarten, mädchenhaften Auftreten, was beides wiederum ein Kontrast zur unsportlichen, praktisch angelegten Mina ist. Doch die ganzen Gegensätze zwischen den beiden Protagonistinnen wirkten meines Erachtens nach sehr erzwungen und überzogen, so als sollte mit dem Holzhammer klar gemacht werden, wie verschieden die beiden doch sind. Dies hat sich durch die gesamte Storyline hindurch gezogen. Mit Charakterentwicklung war da nicht viel.
Die „romantischen“ Teile der Story haben mir nicht nur zu viel Platz weggenommen, auf mich wirkten sie schlichtweg kitschig und unpassend und waren der Entwicklung des Plots eher hinderlich. Auch hier finden sich Klischees über Klischees (Gegensätze ziehen sich an/ Der schmutzige Straßendieb ist eigentlich ein intelligenter Gentleman/“Für ein Mädchen kannst du wirklich gut…“ etc., etc.) und die Tatsache, dass sich die Hauptcharaktere sofort in die ersten Typen verknallen, die ihnen begegnen, widerspricht nicht nur sowohl Minas als auch Evalines Disposition, es liest sich auch unglaublich schmalzig.
Ach ja, ein Liebesdreieck gibt es natürlich auch- aber welches Buch kommt heutzutage noch ohne aus…
Die Geschichte an sich war eigentlich ganz ok, aber nicht sonderlich innovativ. Teilweise sehr durchschaubar, teilweise weit hergeholt und streckenweise ziemlich langweilig. Die Steampunkelemente waren eher rar gesät und mehr dekorativer Natur, als dass sie essentiell für die Geschichte gewesen wären. Jemand der das Genre nicht mag oder nicht kennt, braucht also keine Angst zu haben mit entsprechenden Begrifflichkeiten zugeschmissen zu werden.
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Wie hat es mir insgesamt gefallen?
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Wie hat es mir insgesamt gefallen?
Die Idee der Kombination Holmes und Stoker finde ich vom Prinzip her spannend, die Umsetzung hat aber eher geschwächelt.
Als Buch zwischen Büchern, um sich ein wenig die Zeit zu vertreiben, ohne dass man viel nachdenken müsste, ist dieses Werk sicherlich geeignet.
Werde ich mir den nächsten Band antun? Vermutlich nicht. Vielleicht, wenn ich ihn für ein, zwei Euro auf dem Wühltisch finde.
Genre:
Fantasy/ Steampunk
Für Fans von:
schwer zu sagen, aber ich denke so etwas wie „Etiquette and Espionage“ von Gail Carriger
Bin ich die einzige, die von diesem Buch enttäuscht war?
Lasst es mich wissen.
M
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