16. März 2015

Jane Austen reicht mir den Hammer

Stricknadelgeklapper. Kitschige Teetassen. Der neuste überflüssige Tratsch über die Nachbarn.

Das ist eher das Bild, das sich vor dem inneren Auge auftut, wenn man den etwas angestaubten Begriff „Buchclub“ hört. 
Ich gebe zu, das klingt nicht unbedingt nach etwas, dem eine Junge Wilde ihre Freizeit opfern würde, aber diese Literaturringidee verfolgt mich schon seit dem Vorlesestuhlkreis im Kindergarten und als ich dann irgendwann erfuhr, dass sich Menschen tatsächlich freiwillig regelmäßig treffen, um über Bücher zu reden, stand der Entschluss irgendwann zu einem dieser Zirkel zu gehören.

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Meine persönliche Vision eines solchen Leseverbands involvierte stets eine Unmenge an Rotwein und Mitglieder, die aussehen wie durchgestylte, künstlich gelangweilte Hausfrauen aus den Fünfzigern und überqualifizierte Museumskuratorinnen mit hohen Nasen, die mit Leichtigkeit Klassiker auseinandernehmen, wie kein Literaturprofessor jemals zuvor
- dabei hatte dieses Szenario in meinem Kopf aber immer etwas absolut Rockstarhaftes an sich...
(Und bis heute habe ich nicht die leiseste Ahnung, wie sich das alles vereinbaren lässt.)

Da solch ein Verein mich vermutlich niemals aufnehmen würde, weil a) meine Nase dafür viel zu markant ist und b) ich nicht mehr so trinkfest bin, wie noch mit 21, bleibt mir nur noch Möglichkeit c), selbst einen Buchclub gründen, wozu es aber bisher nie auch nur ansatzweise gekommen ist. 

Seit ich vor einer Weile das erste Mal die Verfilmung des "Jane Austen Book Club" gesehen habe, schwirrt die Idee aber wieder in meinem peripheren Sichtfeld herum und nun will ich Nägel mit Köpfen machen und eine Leseliga ins Leben rufen.
Danke, Jane!
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Ob und wie dieses Unternehmen gelingt, werde ich hier festhalten und damit dem Blog auch einen ersten Sinn geben 
(wobei ich anmerken muss, dass allein schon dieses mehr oder weniger ziellose Dahingeschwafel therapeutische Wirkung auf mich hat. 
Sehr beruhigend dieses Bloggen…).


Nun aber sind erst einmal Organisationstalent und Überredungskunst gefragt.

Daumen drücken!

M

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